Vor 765 Zuschauern besiegte die Mannschaft von Trainer Albert Chaparro in der Vilsbiburger Ballsporthalle den SSC Freisen mit 3:1 (25:19/25:22/23:25/25:20) und der neuen Spielführerin Madleen Piest war es vorbehalten, mit einem überlegten Schmetterschlag den Siegpunkt zu besorgen. Damit steigen die Roten Raben nach dem ersten Spieltag gleich mal auf dem zweiten Tabellenplatz ein.
Mit Gänsehaut sei sie auf das Spielfeld gelaufen, denn die Volleyballfans machten ordentlich Remmidemmi. Sie räumte ein, dass die Mannschaft nicht so richtig einschätzen konnte, was mit dem SSC Freisen auf sie zukommt. „Sie haben sich ziemlich verstärkt und wir waren von Anfang an gefordert“, beschrieb sie nach dem Spiel die Situation. Das zeigte sich bereits in der Anfangsphase, die Roten Raben lagen sofort mit 0:4 zurück. Danach fing sich die Mannschaft aber wieder und bei der ersten Auszeit von Freisen, lag sie mit 14:11 vorne. Doch die Gäste gaben nicht nach und schafften beim 15:15 den Ausgleich. „Wir durften nicht einmal nachgeben, sondern mussten immer kämpfen“, beschrieb es Madleen Piest.
Das analysierte auch Raben-Trainer Alberto Chaparro so: „Wir mussten ziemlich fighten, um zu gewinnen“. Dabei sah er in allen Bereichen vielversprechende Ansätze, aber auch nicht die Konstanz, die er sich gewünscht hatte. So musste die Mannschaft immer wieder einem Rückstand hinterherlaufen, weil sie in einzelnen Spielsituationen nicht immer die beste Lösung gefunden hatte.
Das zeigte sich exemplarisch im zweiten Satz, als Freisen beim Stand von 12:9 für die Roten Raben eine Auszeit nahm, Vilsbiburg aber sogar auf 20:16 davonzog. Danach erlaubten sie sich allerdings immer wieder einfache Fehler, zeigten Schwächen in der Annahme und Abwehr und schafften es nicht, den Ball im gegnerischen Feld auf den Boden zu bringen. So stand es dann plötzlich 21:21 und erst ein Monsterblock von Laura Bergmann und Madleen Piest leitete den Umschwung ein. Cayetana Lopez Rey war es vorbehalten, mit einem krachenden Schmetterschlag das 25:22 zu besorgen. „Das wichtigste ist, dass wir gewonnen haben, das zählt am Ende“, meinte Trainer Chaparro pragmatisch.
Die Satzergebnisse zeigen aber, dass die Gäste aus dem Saarland keineswegs als Punktelieferant gekommen waren. „Wir haben schon ein bisschen befürchtet, dass wir abgeschossen werden“, meinte Freisens Trainerin Brigitte Schumacher nach dem Spiel. Sie habe ihren Spielerinnen 15 bis 18 Punkte pro Satz vorgegeben, von daher war sie „sehr zufrieden mit der Vorstellung ihrer Mannschaft. Sie habe unheimlich gekämpft und sich richtig in das Spiel hineingesteigert. Der Lohn dieses Einsatzwillens war der Gewinn des dritten Satzes, bei dem Roten Raben von Beginn an keinen Zugriff bekamen und ständig einem Rückstand hinterherlaufen mussten. Dabei bemühten sich die Raben-Spielerinnen bis zum Schluss, kämpften sich immer wieder heran und hatten beim 23:24 sogar die Chance auf den Ausgleich. Doch Crystal Burk, die am Ende zur MVP gewählt wurde, setzte ihren Angriff ins Aus und der Satz ging an die Gäste.
Auch der vierte Satz war keine einfache Sache. Trotz eines Fünf-Punktevorsprungs der Roten Raben gaben sie Gäste aus Freisen nicht auf, sie kämpften sich auf 9:9, 15:15 und 18:18 heran, erst dann schafften es die Raben-Spielerinnen auf 24:19 davon zu ziehen. Nach einem Block ins Aus, war es dann Madleen Piest die Verantwortung übernahm und das 25:20 und damit nach 101 Minuten Spielzeit den 3:1-Sieg der Roten Raben klar machte.